Elisabeth Friedeburg Schmid (*1912 in Freiburg i.Br., †1994 in Basel) studierte von 1933 bis 1937 in Freiburg Geologie, Paläontologie und Urgeschichte.
Auf Empfehlung ihres Vorgesetzten, der sie als «biologische Blindgängerin» bezeichnet hatte, wurde sie im Winter 1944/45 zum Volkssturm eingezogen, um die bei der Anlage von Panzergräben zu Tage geförderten archäologischen Funde zu bergen.
1949 habilitierte sich Elisabeth Schmid in Freiburg und musste im damals männerdominierten Wissenschaftsbetrieb immer wieder erleben, dass Männer bei Beförderungen und Stellenbesetzungen vorgezogen wurden.
So ging sie in die liberale und frauenfreundlichere Schweiz nach Basel und baute dort 1953 ein Laboratorium für Sedimentanalyse auf. Sie blieb zeitlebens in Basel und nahm sogar die schweizerische Staatsangehörigkeit an. 1972 wurde sie an der Universität Basel als erste Frau der Schweiz auf den Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte berufen.
Ab 1954 entwickelte Elisabeth Schmid die Sedimentanalyse weiter. Mit dieser verfeinerten wissenschaftlichen Methode führte sie im oktober 1958 und im märz 1959 im Wildkirchli Grabungen durch.
Elisabeth Schmid bestätigte grundsätzlich Emil Bächlers Forschung. Sie konnte aber dank der moderneren Methoden nachweisen, dass Knochen und menschliche Spuren in unterschiedlichen Schichten lagen. Damit wurde klar, dass sich Mensch und Bär kaum begegnet sind. Die Theorie des Bärenkultes gilt seither als widerlegt.
Ausser einer schmalen Publikation resultierte aus Schmids Grabung jedoch keine weitergehenden wissenschaftlichen Ergebnisse zum Wildkirchli. Die Appenzeller Knochen blieben fünfzig Jahre im Basler Depot liegen, bis sie 2008 ins Museum Appenzell zurückkehrten.